Antarktis: Ein Reisebericht

Die Antarktis gehört zu den letzten unberührten Flecken der Erde. Größer noch als der europäische Kontinent, hat die Antarktis aber niemals Ausbeutung durch den Menschen erfahren. Die Lebensbedingungen in dieser Region der Welt sind so extrem, dass sich keine menschliche Kultur entwickeln konnte.

Reiseberichte zeigen, dass Urlauber sich besonders von der Ursprünglichkeit und den unvorstellbaren Dimensionen der Antarktis angezogen fühlen. Die Landmasse des Kontinents am Südpol ist von einer dicken Eisschicht bedeckt, die als Packeis an den Rändern ins Rossmeer bricht. Auf einer Kreuzfahrt zur Antarktis werden Besucher bald von der unvorstellbaren Weite der Landschaft und der Stille des ewigen Eises eingeholt – beides Phänomene, die man in der Moderne selten erlebt.

Kreuzfahrturlauber haben in einem Reisebericht häufig beschrieben, dass die klirrende Kälte und das gleißende Sonnenlicht prägende Eindrücke der Reise gewesen sind. Dazu kommt die landschaftliche Vielfalt, die viele Menschen immer wieder überrascht. Das Packeis und die Eisberge der Antarktis werden zu immer neuen Landschaften und Gebirgen aufgetürmt, so dass hinter jeder Eisformation eine neue Welt zu entstehen scheint. Dazu kommt das Gefühl, allein in der Weite dieser Landschaft zu sein.

Vorbei geht die Kreuzfahrt in der Antarktis an den vielen kleinen vulkanischen Inseln, die das Rossmeersprenkeln. Sie sind die einzigen Vorboten der Antarktis, die die Menschen heute erobert haben. Über 2500 Forscher halten sich in den milden Sommermonaten auf den internationalen Forschungsstationen auf, die in den letzten Jahrzehnten auf den Inseln vor der Küste entstanden sind. Unter extremen Lebensbedingungen gehen die Wissenschaftler hier der Erdgeschichte auf den Grund. Mit Hilfe von Eisbohrungen verfolgen sie die Entwicklung des Klimas auf der Erde über mehrere Millionen Jahre zurück.

Damit die Antarktis auch in Zukunft in Reiseberichten vor allen Dingen für seine Ursprünglichkeit und seine Stille gelobt werden kann, wurde bereits vor Jahrzehnten der Antarktisvertrag geschlossen. Länder Ozeaniens, Amerikas und Europas haben sich in den 1960er Jahren verpflichtet, auf eine Ausbeutung des antarktischen Kontinents zu verzichten. Damit bleibt der Kontinent auf lange Zeit vor einer menschlichen Invasion bewahrt. Die einzigen Menschen, die auf lange Sicht das ewige Eis der Antarktis besuchen werden, sind Forscher und Reisende.

Die meisten Erlebnisurlauber träumen davon, einmal mit dem Kreuzfahrtschiff in die Antarktis zu reisen. Daneben gibt es aber auch Extremsportler, die zu Fuß ins Landesinnere des Kontinents eindringen. Ihr Ziel ist, sich durch die unwirtliche Landschaft bis zum Südpol vorzukämpfen. Auf ihrem Weg dorthin begegnen sich kaum anderen Lebewesen. An den Küsten halten sich große Pinguinkolonien auf, die kurzfristig die Stille der Landschaft unterbrechen.

Eines verbindet die Menschen, die wieder aus dem Eis der Antarktis zurückkehren, ob Forscher, Urlauber oder Extremsportler: die Faszination mit dem Planeten Erde. Die Antarktis ist das wohl überzeugendste Beispiel dafür, welche einmaligen Schätze die Erde zu bieten hat. Sie zeigt, wie schützenswert dieser Planet ist.